Die Serie White Rooms White Rooms
besteht aus Arbeiten spontan entstandener figurativer Gegenüberstellungen und Arbeiten, denen weitreichende Recherchen u.a. zu Gesellschaftsstrukturen vorausgehen. Salome etwa entstand spontan, inspiriert durch Filme und Lektüre. Komplexe Bilder wie „A Short history of violence“ erarbeite ich aus vielen Ideenskizzen und Recherchen.
Aus den Recherearbeit entstehen viele Skizzen und Szenen exemplarischer Einzelbilder, ohne Anspruch auf Objektivität oder Lesbarkeit. Statt Deutungshoheit spiele ich Lesearten- und Gewohnheiten, zwischen Lesbarkeit und Unlesbarkeit gegeneinander aus, anhand der aus Fragmenten gebildeten Artefakte meiner Vorstudien. Dennoch verfolge ich eine Art aufklärerische Idee: mir und dem Betrachter eine Neuordnung der Dinge zu eröffnen.
In der Kunst wird in der Regel etwas aus seinem Kontext genommen und abstrahiert, ähnlich verhält sich unsere selektive Wahrnehmung, die jenseits von Objektivität einer ähnlichen (Dys-)Funktionalität unterliegt.
Weiße Räume ermöglichen es, einfach und spielerisch mit Objekt und Subjekt in vielfältigen Codierungen zu verfahren. Diese Codes können abstrahieren, präzisieren oder relativieren. Sie fügen sich aus den im Bild nebeneinander gesetzten Objekten zusammen, wie eine Art Bild- oder Hieroglyphenschrift.
Ich nutze Aufzählungen, Wiederholungen, Verwechslung und Gegenüberstellungen, in in Stilen wie Bilderschrift, Sachbuch- und Comic Illustrationen, klassische und moderne Techniken, Zeichnung und Gebrauchsgraphik.
Die zugrundeliegenden Recherchen erfassen wiederkehrend die Themen: Popkultur, Gesellschaftspolitik, Philosophie, Alltags- /Mythologie, Soziologie, Geschichte von Kunst, Evolution, Lifestyle.
Dabei berücksichtige ich wissenschaftliche Arbeiten, Studien, thematisch nahestehende Werke der Weltliteratur und knüpfe Bezüge zur Kunstgeschichte. Daraus entstehen teils Essays, die ähnlichen den Bildern einen spielerischen Bogen spannen.
Die oft verwendeten Spektralfarben der Serie basieren auf Prismen und einer Camera Obscura, die ich mit meinem Schlafzimmerfenster gebaut habe. Sie projizierte ein etwa 1 qm großes Abbild der belebten Straße auf meine Wand.
Rasterbilder
Hinter den Rastern tritt die weiße Fläche der Leinwand hervor und das ursprüngliche Bild zurück. Das Motiv erfährt eine Zerstörung und gleichzeitige Neuanordnung.
Die Raster ähneln dem Vorhang in der klassischen Malerei, der einem Bild einen zweiten Rahmen gibt.
Das Sujet wird abgegrenzt, betont und zeitgleich fragmentiert.
Eine Idee wird entfremdet sobald man sie materialisiert. Während jener Entfremdung bleibt durch das Rastern im Vorhinein unklar wie das Bild letztendlich wirkt, dennoch nimmt die Entfremdung der Idee eine strukturierte Gestalt an.
Herbert von Karajan sagte „Wer die Form zerstört, beschädigt auch den Inhalt.“
Ich verknüpfe Variationen von Form und Inhalt neu miteinander. Bis Form und Inhalt einer Idee entsprechen die auf der ursprünglichen basiert und mich überrascht.
White Rooms (English)
The series White Rooms consists of works that spontaneously depict figurative juxtapositions and works preceded by extensive research, including societal structures. The research-related works comprise numerous scenes of exemplary individual images, depicting various scenarios without claiming objectivity.
As in art, where something is usually taken out of its context and abstracted, perception in general behaves similarly, beyond objectivity, undergoing a similar (dys)functionality.
White rooms allow for a simple and playful approach to object and subject in various codifications. These codes can abstract, specify, or relativize. They come together from objects placed side by side in the image, like a form of hieroglyphic writing.
Instead of claiming interpretive authority, I juxtapose modes of reading and habits in a loop between readability and unreadability, using artifacts formed from fragments of my preliminary studies. Nevertheless, I pursue a kind of enlightening idea: to open up a reordering of things for both myself and the viewer.
I utilize enumerations, repetitions, confusion, and juxtapositions, image writings like hieroglyphs, textbook and comic illustrations, classical and modern techniques, drawing, and applied graphics.
The recurring themes of the research focus on pop culture, socio-politics, philosophy, everyday/mythology, sociology, art history, evolution, and lifestyle.
In the research, I consider scientific works, studies, thematically related works of world literature, and establish connections to art history.
Grid Images
Behind the grids, the white surface of the canvas emerges, and the original image recedes. The motif undergoes destruction and simultaneous rearrangement. The grids resemble the curtain in classical painting, providing a second frame for an image. The subject is delineated, emphasized, and simultaneously fragmented.
An idea becomes alienated as soon as it is materialized. During this alienation, it remains unclear beforehand how the image will ultimately affect, yet the alienation of the idea takes on a structured form through gridding.
Herbert von Karajan said, "Whoever destroys the form also damages the content." I reassociate variations of form and content with each other until they correspond to the idea based on the original one and surprise me.